Bernd Rützel packt den Roten Koffer - für Berlin

01. Oktober 2012

Altfeld/Marktheidenfeld. Mit eindeutiger Mehrheit haben am vergangenen Samstag die Delegierten aus den Kreisverbänden Main-Spessart und Miltenberg den Gemündener Bernd Rützel als Bundestagskandidaten nominiert.

Auf der Bundeswahlkreiskonferenz votierten bei einer ungültigen Stimme 68 von 69 Delegierten für den Unterbezirksvorsitzenden und Afa-Bezirksvorsitzende Bernd Rützel. Zuvor ging Rützel in seiner Bewerbungsrede auf die historische Bedeutung der Sozialdemokratie ein. Er erinnerte an die Worte Willy Brandts, dass Politik den Menschen dienen muss und nicht umgekehrt. Zudem betonte Rützel die Leitlinien der SPD, indem er an Kurt Schumacher erinnerte. Dieser habe die Aufgabe der Partei darin gesehen, immer an der Seite der Schwachen und Armen zu sein. Daran möchte sich Rützel orientieren. Gerade bei der Rentendiskussion ist die SPD auf der richtigen Spur. „Ich habe immer gesagt, dass wir die Rente mit 45 Beitragsjahren brauchen“, so Rützel. Dass nun dies die Position der Bundes-SPD ist, freut den 43-jährigen Stadtrat aus Gemünden besonders. Neben besseren Übergängen in die Rente ist ein gesetzlicher Mindestlohn und die Begrenzung von Leih- und Zeitarbeit bei gleicher Bezahlung das Gebot der Stunde. Mit Peer Steinbrück habe die SPD nun einen Kandidaten, der sich wirklich um die Regulierung der Banken und feste Leitplanken für hochspekulative Geschäfte im Finanzsektor einsetzt. Diese ungezügelten Praktiken gefährden nicht nur die Volkswirtschaften sondern auch die Demokratie insgesamt. „Merkel möchte eine marktkonforme Wirtschaft, wir möchten eine demokratiekonforme Wirtschaft,“ so Rützel. In seiner 50-minüten Rede sprach Rützel auch die Bildungs- und Familienpolitik an. Das Betreuungsgeld der CSU sei ein Irrweg. Für die 2 Mrd. Euro jährlich könnten 200.000 Betreuungsmöglichkeiten geschaffen werden, statt damit irgendwelche Machtspielchen in der derzeitigen Chaoskoalition zu befrieden. Im Bereich der Infrastruktur betonte Rützel den Bedarf guter Straßen und besserer Schienenanbindungen. Auch neue Stromtrassen und Pumpspeicherkraftwerke werde man bauen müssen um die Energiewende voran zu bringen. Bei allen Baumaßnahmen müsse man aber immer den Menschen im Blick behalten. Ob bei Stromtrassen oder bei der Renovierung eines Bahnhofes. Für die älter werdende Gesellschaft muss Barrierefreiheit weittestmöglich gewährleistet werden, denn behindert ist der, der behindert werde. Zum Anschluss der Veranstaltung zeigte Rützel den Delegierten den bereits legendären roten Koffer, mit dem er bereits 2009 durch den Wahlkreis gereist war. Es sei wieder Zeit den Koffer zu packen. Dieses Mal Richtung Berlin. Die beiden Kreisvorsitzenden MdL Harald Schneider (Karlstadt) und Thorsten Meyerer (Klingenberg) gehörten neben MdB a.D. Uwe Lambinus (Marktheidenfeld) zu den ersten Gratulanten.

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